GBA HAT FESTGESTELLT
Onkologische Zentren erhöhen Überlebenschancen für Krebspatienten
Berlin - Nach Untersuchungen von Gesundheitsdaten kommt das Innovationsfonds-Projekt „WiZen“ zu dem Ergebnis, dass onkologische Zentren wie den als Lungenkrebszentrum zertifizierten Fachkliniken Wangen Krebspatienten am erfolgreichsten behandeln. Der Gemeinsame Bundesausschuss wird nun im Rahmen der Qualitätssicherung prüfen, ob die Erkenntnisse aus dem Projekt zeitnah berücksichtigt werden können.
Das Versorgungsforschungsprojekt „WiZen – Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ konnte anhand umfangreicher Datenauswertung belegen, dass eine Behandlung an zertifizierten onkologischen Zentren die Überlebenschancen für Patientinnen und Patienten deutlich erhöhen konnte. Damit überzeugte es den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Auch das Verknüpfen verschiedener Datensätze im Projekt, bestehend aus Daten der gesetzlichen Krankenversicherung und Registerdaten, stufte der Innovationsausschuss als wegweisend für weitere Forschungen ein. Wegen der hohen Relevanz der Erkenntnisse regt der Innovationsausschuss daher gegenüber verschiedenen Organisationen und Institutionen im Gesundheitswesen an zu prüfen, ob und wie die Projektergebnisse innerhalb des jeweiligen Zuständigkeitsbereichs berücksichtigt werden können.
Verglichen wurden dabei die Daten zur Diagnostik und Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten, die entweder in nicht-zertifizierten Kliniken oder zertifizierten onkologischen Behandlungszentren behandelt wurden. Dafür wurden Abrechnungsdaten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und Daten von vier klinischen Krebsregistern verwendet. Bezogen auf die Krankheitsbilder ist das Projekt breit aufgestellt gewesen: In die Analyse flossen Informationen zu Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Dickdarmkrebs sowie zu Tumoren des Zentralnervensystems, des Kopf-Hals-Bereiches und zu gynäkologischen Tumoren ein. Das Projekt leitete das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der medizinischen Fakultät an der TU Dresden. Es arbeitete mit verschiedenen Partnern aus der Forschung und Versorgung zusammen.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt WiZen wurden vom Innovationsausschuss an den G-BA weitergeleitet. Dieser wird gebeten, im Rahmen der Qualitätssicherung zu prüfen, ob die Erkenntnisse aus dem Projekt zeitnah berücksichtigt werden können. Dabei wäre es nach Meinung des Innovationsauschusses z. B. dann denkbar, wenn Mindestanforderungen für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität festgelegt werden, bei der Entwicklung von datengestützten Qualitätssicherungsverfahren oder auch bei der Aufbereitung von einrichtungsvergleichenden Informationen für Patientinnen und Patienten. Weiterhin richtet der Innovationsausschuss außerdem eine Prüfbitte an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen. Das Institut wird gebeten zu klären, ob die Projektergebnisse für das Erarbeiten von Prüfkriterien für Zertifikate und Qualitätssiegel genutzt werden können. Zudem werden die Projekterkenntnisse speziell zur Verknüpfbarkeit von Daten der gesetzlichen Krankenversicherung und klinischer Krebsregister an das Bundesministerium für Gesundheit sowie an das Bundesministerium für Bildung und Forschung weitergeleitet. Sie können damit gegebenenfalls in Regelungsvorhaben der Ministerien zur sekundären Nutzung von Gesundheitsdaten einfließen.
Artikel aus: Pressemeldung des Gemeinsamer Bundesausschuss (GBA) vom 26.10.2022.
Breites Spektrum an Krankheitsbildern wurde untersucht
Verglichen wurden dabei die Daten zur Diagnostik und Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten, die entweder in nicht-zertifizierten Kliniken oder zertifizierten onkologischen Behandlungszentren behandelt wurden. Dafür wurden Abrechnungsdaten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und Daten von vier klinischen Krebsregistern verwendet. Bezogen auf die Krankheitsbilder ist das Projekt breit aufgestellt gewesen: In die Analyse flossen Informationen zu Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Dickdarmkrebs sowie zu Tumoren des Zentralnervensystems, des Kopf-Hals-Bereiches und zu gynäkologischen Tumoren ein. Das Projekt leitete das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der medizinischen Fakultät an der TU Dresden. Es arbeitete mit verschiedenen Partnern aus der Forschung und Versorgung zusammen.
Ergebnisse werden von Akteuren des Gesundheitswesens geprüft
Die Erkenntnisse aus dem Projekt WiZen wurden vom Innovationsausschuss an den G-BA weitergeleitet. Dieser wird gebeten, im Rahmen der Qualitätssicherung zu prüfen, ob die Erkenntnisse aus dem Projekt zeitnah berücksichtigt werden können. Dabei wäre es nach Meinung des Innovationsauschusses z. B. dann denkbar, wenn Mindestanforderungen für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität festgelegt werden, bei der Entwicklung von datengestützten Qualitätssicherungsverfahren oder auch bei der Aufbereitung von einrichtungsvergleichenden Informationen für Patientinnen und Patienten. Weiterhin richtet der Innovationsausschuss außerdem eine Prüfbitte an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen. Das Institut wird gebeten zu klären, ob die Projektergebnisse für das Erarbeiten von Prüfkriterien für Zertifikate und Qualitätssiegel genutzt werden können. Zudem werden die Projekterkenntnisse speziell zur Verknüpfbarkeit von Daten der gesetzlichen Krankenversicherung und klinischer Krebsregister an das Bundesministerium für Gesundheit sowie an das Bundesministerium für Bildung und Forschung weitergeleitet. Sie können damit gegebenenfalls in Regelungsvorhaben der Ministerien zur sekundären Nutzung von Gesundheitsdaten einfließen.
Artikel aus: Pressemeldung des Gemeinsamer Bundesausschuss (GBA) vom 26.10.2022.
Veröffentlicht am: 27.12.2022 / News-Bereich: